Märzrevolution 1848 und die Frauenemanzipation

veröffentlicht 18. Mai 2023

Bei den diesjährigen Feiern zum 175-jährigen Jubiläum finden die Revolutionärinnen, ihre Unterstützer*innen und ihre Forderungen kaum den ihnen gebührenden Raum: Dabei waren Frauen in Europa an der Revolution beteiligt – als Steinewerferinnen, Barrikadenbauerinnen, Gründerinnen von Frauenvereinen, Stickerinnen von Fahnen, die den neuen Bürgerwehren bei feierlichen Prozessionen überreicht wurden, aber auch in Salons und Redaktionsstuben – oder als wehrhafte Hausfrauen und Mütter.

Keine Demokratie- ohne Frauenbewegung

Deshalb laden wir ein, die vielen vergessenen Kämpferinnen neu zu entdecken, präsentieren eine Auswahl an Quellen und Materialien aus dem DDF-Portal, META-Katalog sowie den Beständen der feministischen Erinnerungseinrichtungen des i.d.a.-Dachverbands und geben zudem Empfehlungen für weitere Angebote. Damit unvergessen bleibt: Ohne Frauen ist keine Revolution, kein Staat und keine Demokratie zu machen! Diese feministische Losung zieht sich in ihren Abwandlungen als Forderung der Frauen nach Gleichberechtigung, Teilhabe und Anerkennung durch die Demokratiegeschichte.

Die Revolution, die heute als sogenannte Märzrevolution bekannt ist, gestaltete sich als Kette von Revolutionsgeschehen mit europäischer Dimension. Dezentral kam es, begünstigt von Massenarmut und Not, in Einzelstaaten und (Haupt-) Städten Europas ab Anfang 1848 auf den Straßen zu Unruhen und kämpferischem Protest gegen die feudalen Machthabenden, für Verfassungen, Grundrechte und nationale Einheit. Die revolutionären Forderungen sollten auch für Frauen gelten. Ein Anfang der Frauenbewegung war gemacht: 1849 gründete Louise Otto (später Louise Otto-Peters) die Frauen-Zeitung unter dem Motto „Dem Reich der Freiheit werb‘ ich Bürgerinnen“.

Auch wenn die Revolution 1848/49 – gemessen an ihren Zielen von Einheit und Freiheit – in den Ländern niedergeschlagen wurde und damit scheiterte, so liefert sie doch bis heute wichtige Impulse: Sie stärkte eine aktive politische Kultur sowie die Idee des Verfassungsstaates, von Grundrechten und Emanzipation (rechtlich und strukturell) bisher marginalisierter Gruppen. Gerade in Zeiten, in denen autoritäre Systeme und autokratische Staaten Demokratien und Menschenrechte für alle bedrohen.  

„Die Freiheit ist untheilbar“  (Louise Otto-Peters)  – Märzrevolution 1848 und die  Frauenemanzipation
Ausgabe 2/23 zum Download: „Die Freiheit ist untheilbar“
(Louise Otto-Peters)
– Märzrevolution 1848 und die
Frauenemanzipation

Rechercheunterstützung

Mit der Publikationsreihe Infos, Links & Materialien bietet das DDF – insbesondere für Medienschaffende und Multiplikator*innen – eine Sammlung von im DDF vorhandenen Beiträgen zu einem Thema. Dies umfasst weder die gesamt Fülle der Bestände der feministischen Erinnerungseinrichtungen, die die Grundlage für das DDF stellen, noch bildet es vollumfänglich die Inhalte vom DDF und seinem META-Katalog, der feministischen Online-Recherchedatenbank, ab.

Die Handreichung bietet den Einstieg in das jeweilige Thema, erleichtert die Recherche und zeigt mögliche Anknüpfungspunkte für Forschung und Bildung auf. Auch begleitet das DDF mit der Publikation Anlässe im Jubiläumsjahr und unterstützt bei Bedarf gern bei weiterführenden Anfragen. Ansprechbar sind hier vor allem die verantwortliche Redaktion der Reihe, bestehend aus Dr. Birgit Kiupel und Dr. Jessica Bock sowie der DDF-Kommunikationsleitung Steff Urgast.

Die vorliegende Publikation gliedert sich in zwei Teile: die Erinnerung an die Akteurinnen der Märzrevolution 1848 und ihr Ringen um Frauenemanzipation sowie die Nachwirkungen für die spätere Frauenbewegungsgeschichte und Forschungspotenziale zum Thema.

Zum Durchblättern & Download – Infos, Links & Materialien 2/23: „Die Freiheit ist untheilbar“ (Louise Otto-Peters) – Märzrevolution 1848 und die  Frauenemanzipation

Stand: 18. Mai 2023

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